Der kühle Riese: »Braun CoolTec CT4s«

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Gleich vorweg: Die Kühlung im Braun CoolTec CT4s funktioniert wirklich. Und das sogar richtig gut. Für alle, die unter trockener und empfindlicher Haut leiden, wahrscheinlich eine echte Wohltat.

In der Mitte des Scherkopfes verbirgt sich ein metallischer Kühlstreifen, der damit beginnt, etwa zehn Sekunden nach Einschalten des Geräts für angenehme Frische zu sorgen.

Leider ist das Gerät vergleichsweise schwer und unhandlich. Mein derzeitiger Rasierer Panasonic ES7036 wiegt 191 Gramm, der Braun CoolTec hingegen bringt stolze 281 Gramm auf die Waage. Bei der zusätzlichen Kühltechnologie, die verbaut ist, natürlich nicht weiter verwunderlich. Und vermutlich wäre das Gewicht auch hinnehmbar, wenn der Rasierer darüber hinaus nicht auch noch ziemlich unhandlich wäre: Der Fläche des Scherkopfes ist zwar normal breit, aber rund 26 Prozent länger als bei meinem Panasonic. Das liegt hauptsächlich an dem bereits erwähnten Kühlelement. Wenn man sich schicke Bart-Styles rasieren möchte, führt dieser Mega-Scherkopf leider zu echtem Gemurkse – er versperrt die Sicht und kommt aufgrund seiner Größe nicht überall hin. Hinzu gesellt sich für Bartfreunde ein weiteres Übel: Der Langhaarschneider an der Rückseite des Gerätes ist aus irgendeinem Grund nicht gerade sondern leicht konvex, also nach außen gebogen. Für sauberes Kantenschneiden nicht geeignet. Dafür aber super, um an Brust und unter den Armen Haare zu kürzen (ziept nicht).

Der nimmt’s nicht so genau

Das Rasurergebnis ist hinnehmbar, aber nicht überwältigend. Man muss schon mehrmals über die Stellen fahren und die Haut auch ordentlich straff ziehen (ähnliche Erfahrungen habe ich übrigens auch mit der Series 7 von Braun gemacht). Für alle, die sensible Haut haben, könnte das ein Wermutstropfen auf die ohnehin empfindlichen Hautpartien sein. Wenn ich meinen Panasonic im Anschluss an eine CoolTec-Rasur benutze, raschelt es ganz ordentlich im Rasierer: Er erwischt auch noch kürzere Härchen und sorgt somit für ein längeres Glättegefühl.

»Wer kühl sein will, muss laden« heißt die Devise bei der Akkulaufzeit: Bei aktivierter Kühlfunktion beträgt die maximale Rasierdauer nur rund 10 Minuten, bei ausgeschalteter Kühlfunktion immerhin bis zu 45 Minuten. Braun empfiehlt, den Rasierer nach jedem Gebrauch zurück in die Ladeschale zu legen. Aufgrund der Nass-/Trocken-Funktion kann das Ladekabel aus Sicherheitsgründen nicht mehr direkt in das Gerät gesteckt werden. Aufladen ist nur noch in der Ladeschale möglich. Wer noch von früher die Inbetriebnahme mit eingestecktem Netzkabel gewöhnt ist, muss sich umstellen. Lustig: Braun wirbt zwar mit der Nass-/Trockenfunktion, empfiehlt aber in der Bedienungsanleitung ausdrücklich die Trockenrasur, idealerweise sogar noch vor dem morgendlichen Gesichtwaschen. Immerhin ist die Nassfunktion hilfreich, wenn man das Gerät gründlich säubern will. Denn – meiner Meinung nach durchaus erfreulich – der CoolTec CT4s kommt ohne Reinigungsstation und somit auch ohne nerviges Kartuschennachkaufen aus.

Das beigefügte Reise-Etui ist nett. Netzkabel und Ladeschale passen nicht hinein, aber immerhin wird der Rasierer in einer schönen festen Hülle geschützt. Eine kleine Plastikabdeckung für den Scherkopf wäre wünschenswert (da man den Rasierer zu Hause ja nicht in die Hülle tut).

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FAZIT Ich empfehle den CoolTec nur  Männern mit äußerst empfindlicher Haut, die sich ohne Kühlfunktion nicht elektrisch rasieren könnten. Man(n) sollte darüber hinaus keinen Bart tragen, um den es herumzurasieren gilt, also nicht auf Wendigkeit und gutes Kantenschneiden angewiesen sein.

 

Kühlfunktion 90 %
Design 60 %
Handhabung 60 %
Rasurergebnis 40 %
Preis-Leistung 50 %
GESAMT 60 %

 

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