Hui: »Philips hue«

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Philips hue ist eine wunderbare Möglichkeit, auf einfache Art und Weise eine angenehm-wohlige Atmosphäre in die eigenen vier Wänden zu kriegen. Mich persönlich interessieren dabei weniger die vielen bonbonbunten Farben, die man mit den Birnen erzeugen kann, nein, viel spannender finde ich die unterschiedlichen Weiß- und Gelbtöne, die mit dem System ermöglicht werden.

Viele Leuchtmittel, die derzeit versuchen, die traditionelle Glühbirne zu ersetzen, haben leider ziemlich unangenehme Lichtfarben oder sind schlichtweg unpraktisch – zu kaltweiß, zu grünlich, zu dunkel, zu langer Anlauf nach dem Einschalten. Ich habe schon viele unterschiedliche Birnenarten ausprobiert und bisher gefielen mir Halogen am besten, weil es den althergebrachten Glühbirnen am nächsten kommen. Leider habe ich in der Wohnung keine Dimmschalter, so dass “ein” oder “aus” die einzige Entscheidung war, die ich treffen konnte.

Licht

Mit hue gibt es nun viele situationsangepasste Zwischentöne. Die App kommt zum Beispiel mit den Lichtrezepten “Beruhigen”, “Konzentration”, “Lesegeschwindigkeit” und “Regenerieren”, ermöglicht aber auch die Lichtstimmungen eigener Lieblingsfotos und mitgelieferter Beispielfotos “nachzubauen”. Standardmäßig werden bei diesen Szenen nur drei Lampen einbezogen, wer mehr Leuchtmittel einsetzt, muss manuell nachbearbeiten und abspeichern.

 

Die vier Lichtrezepte von Philips hue: Beruhigen, Konzentrieren, Lesegeschwindigkeit und Regenerieren

Die vier Lichtrezepte von Philips hue: Beruhigen, Konzentration, Lesegeschwindigkeit und Regenerieren

 

Viele weitere Spielereien sind möglich: Vom sanften Lichtwecker am Morgen über die ortsunabhängige Lichtsteuerung (um Anwesenheit zu simulieren) und das mir persönlich etwas unheimliche Geofencing (hue schaltet schon mal vorsorglich das Licht ein, wenn man sich seinem Zuhause nähert) bis hin zum Discolicht passend zu abgespielter Musik. Das offene App-Konzept lässt dabei auch Apps von Drittanbietern zu. Und mit IFTTT (if this then that) kann man auch selbst aktiv werden und Lampen nach dem Eintreten bestimmter Ereignisse spezielle Leuchteffekte zuordnen (Blinken beim Eintreffen neuer Nachrichten etc.).

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Besonders gefreut hatte ich mich auf die Möglichkeit, das Ambilight meines Fernsehers auf die hue-Leuchten auszuweiten. Bei mir hat es aber leider nicht geklappt, denn trotz eines vorhandenen jointSPACE auf meinem Philips Smart-TV ist das Gerät schlichtweg ein halbes Jahr zu alt, um zu hue kompatibel zu sein (ein Software-Update für den Fernseher würde es sicher tun, aber das veröffentlicht Philips nicht).

Dafür habe ich es immerhin mit etwas Hilfe aus dem Internet geschafft, meine LivingColors-Leuchten der zweiten Generation mit hue zu verknüpfen. Ich kann nun sowohl die LivingColors mit der App als auch die hue-Leuchten mit der LivingColors-Fernbedienung steuern. Für LivingColors-Leuchten der ersten Generation ist dies leider nicht möglich.

Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, hue zu erweitern: Unter der Bezeichnung “Friends of hue” sind zum einen die sogenannten “LightStrips” erschienen (dabei handelt es sich um flache, biegsame LED-Streifen zum Aufkleben), zum anderen mit “Bloom” aus der dritten Generation LivingColors eine kleine Effektleuchte für Regale, Sideboards und Nischen.

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Übrigens: Wer die hue-Leuchtmittel (mit E27-Sockel) in eine Tischleuchte eindrehen möchte, kann versuchen, mit einem Sockeladapter auf die Größe E14 zu kommen.

… und Schatten

Drei kleine Verbesserungsvorschläge für die Entwickler von Philips habe ich anzubringen:

Obwohl sich hue als kabellose Lösung rühmt, ist es mit dem Kabelsalat dennoch nicht weit her, denn die hue-Bridge (also das kleine zentrale Schaltkästchen, das zu den einzelnen Lampen funkt) benötigt einen LAN-Anschluss, WLAN-Verbindung zum Router des Heimnetzwerks ist leider nicht möglich. Ideal wäre es, wenn die Bridge nur zum Setup eine LAN-Verbindung benötigt und danach kabellos weiterfunkt.

Dann ist mir aufgefallen, dass Birnen – selbst wenn sie gerade nicht leuchten – im Standby teilweise einen hochfrequenten Fiepston abgeben. Das kann sehr unangenehm sein und ist dann nur dadurch zu beheben, dass man sich doch vom Sofa aufrafft und den guten alten Lichtschalter umlegt.

Und zuguterletzt: Ich finde den Preis für das Starterpaket (bestehend aus der Bridge und drei E27-Leuchtmitteln) recht üppig. Da entsteht der Eindruck, dass Preis und Leistung trotz einiger innovativer Möglichkeiten nicht im richtigen Verhältnis stehen.

FAZIT Für Technik-Nerds ein wirklich faszinierendes Gadget. Die Möglichkeiten sind unendlich vielfältig. Wer trotz des hohen Preises über kleinere Kinderkrankheiten hinwegsehen mag (z. B. leichte Ruckler bei fließenden Farbübergängen), der kann hier gern zugreifen.

 

P.S.: Über alle Kostenlos-Tester aus meiner Testgruppe hinweg, kommt Philips hue übrigens auf eine sensationelle Weiterempfehlungsrate von 100 %.

 

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